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Teesorten

Weißer Tee - Herkunft, Sorten und Zubereitung

Hochgeschätzt wird er von Tee-Experten, geliebt wird er aber nahezu von jedem Teefreund: Weißer Tee. Er kommt recht unschuldig daher, in seinem weißen, lockeren Gewand und man sieht ihm gar nicht an, wie komplex und aufwendig seine Herstellung ist. Und das fängt schon bei der Ernte an: Für ein Kilogramm von einem der feinsten Weißen Tees Yin Zhen benötigt man rund 30.000 handgepflückte Teeblatt-Knospen! 

Die weißen Knospen

Auf chinesisch heißt er „bái chá“ – wobei ersteres soviel wie klar, hell, rein oder eben weiß bedeutet und „chá“ für Tee steht. Als Weißer Tee bezeichnet wird er wegen seiner flaumigen, weiß-silbernen Blattknospen. Frisch aufgegossen erhält der Weiße Tee seine helle, ja fast durchsichtige hellgelbe Farbe und entfaltet sein zartblumiges, leicht süßliches Aroma. Geschmacklich ist er zwischen Grünem Tee und halbfermentiertem Oolong Tee einzuordnen. Weil er sehr mild ist, ist er das ideale Getränk zum Start in den Tag.

Aus China in die Welt

Eigentlich ist der Weiße Tee auch nur eine Variante des Grünen Tees – aber das hört er nicht gerne. Denn: Ein bisschen exklusiver ist er ja schon. Die Grundpflanzen von Grünem und Weißem Tee sind identisch, dennoch wird der Weiße Tee anders geerntet und verarbeitet. Erstmals produziert wurde er in der Tang-Dynastie (618-907 n.Chr.), richtiggehend berühmt wurde er in der darauffolgenden Song-Dynastie (bis 1279 n.Chr.). Von da an sollte es allerdings noch knapp 6.000 Jahre dauern, bis der edle Tee in Europa von Kennern getrunken und geschätzt wurde.

Silbernadel und Pfingstrose

Der Ursprung des Weißen Tees liegt in den hohen Bergen der chinesischen Provinz Fujian. Der hochwertigste Tee, der in den Bergen von Fujian hergestellt wird, nennt sich „ Bái háo Yinzhēn“: Dieser „Silbernadel-Tee“ wird zu den zehn besten Teesorten Chinas gezählt, dicht gefolgt vom „Bai Mu Tan“, der „Weißen Pfingstrose“. Mittlerweile haben sich auch weitere Länder wie Taiwan oder Indien der Produktion von Weißem Tee verschrieben, geschmacklich kommen alle aber bis heute nicht an das Original heran.

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Jede Sekunde zählt

Qualitativ hochwertige Weiße Tees werden handgepflückt und an der Sonne gewelkt: Für Silbernadel-Tee beispielsweise werden nur junge, ungeöffnete Blattknospen verwendet, für die Weiße Pfingstrose kommen auch noch die zwei jüngsten Blätter mit in den Pflückkorb. Für weniger exklusive Weiße Tees werden auch ältere Blätter verwertet. Weil nur die zarten Blattknospen verarbeitet werden, ist der Silbernadel-Tee besonders mild und erfrischend. Je älter die jeweiligen Blätter sind, desto vollmundiger und aromatischer schmeckt der Tee.

Naturbelassene Qualität

Schon beim Pflücken müssen die Blätter unbedingt vor zu viel Sonne und Nässe geschützt werden. Die Teeblättchen des Weißen Tees werden in der weiteren Verarbeitung quasi in ihrem Urzustand belassen: Der geringe Fermentationsgrad, wie ihn der Weiße Tee besitzt, wird beim anschließenden Welkprozess an der Sonne ganz natürlich erzielt.

Von dressierten Affen und Jungfrauen

Viele Legenden ranken sich um den Weißen Tee: Ob die obersten Blattknospen nun von speziell dressierten Affen oder von Jungfrauen mit weißen Handschuhen mit Hilfe von goldenen Scheren geerntet wurden – man weiß es nicht. Fest steht allerdings, dass Weißer Tee wegen seines feinen Geschmacks anfangs ausschließlich am kaiserlichen Hof zugänglich war. Es soll strengstens überwacht worden sein, dass die beste Tee-Ernte an den Kaiser geliefert wurde, und das natürlich möglichst schnell.

Und so wird’s gemacht:

Bei der Zubereitung von Weißem Tee können sie sich getrost auf Ihre Erfahrung mit Grünem Tee verlassen. Weil Weißer Tee nicht bitter wird, können Sie die Teeblätter ohne Bedenken mehrmals am Tag aufgießen. Und wir versprechen Ihnen, jeder Aufguss wird einzigartig sein!

  • ein gehäufter Teelöffel pro Tasse
  • nach dem Überbrühen zwei bis fünf Minuten ziehen lassen
  • nach Belieben zwei- bis dreimal wieder aufgießen und dann etwas länger ziehen lassen

Pssst!

Sie haben Sich einen Silbernadel-Tee geleistet? Verfolgen Sie die kleinen Kunststücke, die die Blättchen in Ihrem Tee veranstalten. Zuerst schwimmen sie auf der Wasseroberfläche, stellen sich langsam auf und sinken zu Boden. Diese „Turnvorstellung“ sollten Sie sich wirklich nicht entgehen lassen.

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